Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich ungefähr 30 Personen vor der Reithalle in Bütschwil versammelt. Wir alle waren sehr gespannt, was uns in Anna Sells Natural Horsemanship Kurs als Zuschauer oder und auch als Teilnehmer erwarten würde.
Der erste Teil des Kurses war ohne Pferde und deshalb konnten wir alle in der einen Hälfte der Reithalle auf den bereitgestellten Bänken Platz nehmen. In der anderen Hälfte der Reithalle waren Anna und Ihre Stute.
Nach der Begrüssung stellte sich Anna kurz vor und erzählte uns ihren eindrücklichen Werdegang. Wie sie nach verschiedenen Kursen, Weiterbildungen, längeren Auslandsaufenthalten, schlussendlich Parelli 3 Stern Instruktorin wurde. Selbstverständlich erzählte uns Anna auch einiges an Theroie über Natural Horsemanship:
Natural Horsemanship bedeutet, dass sich der Mensch für einen natürlichen Umgang mit dem Pferd entscheidet und die Dinge auch aus der Sicht des Pferdes (das ein Flucht-Steppen und Herdentier) ist, sieht.
Wichtige Prinzipien sind Gegenseitiges Vertrauen und Respekt.
Nach der Theorie folgte eine Darbietung von Anna und Ihrer Stute am Boden.
Eindrücklich wie Anna Ihre Stute fein, nur mit der Körpersprache und einem Karottenstecken lenkte und ihr so Gangart Richtung und Geschwindigkeit vorgab. Auch kleine Sprünge über Cavalettis mit Richtungswechslern waren möglich.
Zur Krönung ritt Anna dann ihre Stute nur mit einem Halsring und wieder staunten wir über eine wunderschöne harmonische Vorführung.
Nun gab es eine kleine Pause und wir Teilnehmer richteten unsere Pferde für den Praxis-Teil.
Wir waren 8 Teilnehmer mit den unterschiedlichsten 4-Beinern (Warmblut, Freiberger, Isländer, Shettlandpony,….).Wir alle hatten ein Knotenhalfter und ein Führseil mitgebracht. Von Anna erhielten wir dann noch den essentiellen Karottenstecken.
Der Karottenstecken heisst so, da er zwei unterschiedliche Enden hat und jedes Ende symbolisiert eine Einstellung. Diejenigen die immer eine Karotte zur Bestechung des Pferdes bei sich haben oder diejenigen die immer eine Peitsche dabei haben.
Wir erfuhren auch noch die Unterschiede des Knotenhalfters zu einem normalen Halfter. Durch die Knoten wird bei unerwünschtem Verhalten mehr Druck auf Nasenrücken und Genick erzeugt, als dies bei einem herkömmlichen Halfter der Fall ist. Verhält sich das Pferd jedoch kooperativ und ruhig so ist das Knotenhalfter leicht und bequem für das Pferd.
Nun waren wir alle mit unseren Pferden in einem Halbkreis um Anna herum. Wir stellten uns, unsere Pferde und unsere Erwartungen an den Kurs kurz vor.
Nun begann der Praktische Teil:
Aufgabe 1 war uns von unserem Partner Pferd den Respekt zu erarbeiten, der nötig ist um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen.
Dazu zeichneten wir im Sand einen Kreis um uns herum, der von unserem Pferd respektiert werden musste. Sollten die Grenzen überschritten werden, durften wir unser Seil benützen und aktiv damit werden.
Zur Steigerung versuchten wir dann in Aufgabe 2 bzw. 3 die Vorhand und auch die Hinterhand unserer Partner wiederum mit Seil und Karottenstecken weichen zu lassen.
Wenn dieses klappte, dann war die nächste Aufgabe einige Schritte im Schritt.
Bei dieser Übung hatten wir viel Spass, da es die meisten genossen, den Blickwinkel zu wechseln. Es war aber immer eine harmonische Atmosphäre zwischen allen Zwei- und Vierbeinern. Zur Steigerung kam dann das Rückwärtstreten hinzu.
Mein Shetty fand diese Schulstunden sehr spannend und ich staunte wie er konzentriert mitarbeitete.
Anna erklärte uns im Voraus immer die einzelnen Schritte. Sie ging auf alle Teilnehmer persönlich ein und korrigierte oder übernahm auch das Pferd falls es nötig und gewünscht war.
Die Zeit verging viel zu schnell und schon waren wir am Ende dieses lehrreichen Nachmittages angelangt.
Alle Teilnehmer würden gerne eine Fortsetzung des Kurses absolvieren.
Vielen Dank allen Organisatoren die uns diesen Kurs ermöglichten.
Autorin: Miriam Räbsamen
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